Am zweiten Tag stand mit dem Weg von Carrapateira nach Arrifana die mit Abstand längste Etappe unserer Wanderung der Rota Vicentina an.
Nachdem wir uns am ersten richtigen Wandertag mit dem Rundweg etwas die Füße vertreten haben und noch voll im Saft standen ging es direkt an Tag zwei richtig los. Der Weg von Carrapateira nach Arrifana (wir sind von Süden nach Norden) gewandert ist offiziell mit 24 Kilometer Wegstrecke angegeben, wurde aber noch um 1-2 Km bis zur Unterkunft ergänzt. War am Vortrag das Wetter noch gnädig, mit ein paar Schönwetterwolken, so knallte die Sonne nun erbarmungslos runter. Auch wenn wir wirklich gern in der Sonne unterwegs sind, aber nach einem langen und harten Winter in Deutschland ist man eben nicht auf die südländische Sonne mit aller ihrer Kraft vorbereitet – egal wie oft man sich eincremt…
Ein Großteil der Etappe verläuft im Landesinneren, beginnend mit einem kleinen Anstieg direkt hinter dem Dörfchen Carrapateira. Vorbei an einer Unterkunft geht es direkt auf den ersten Berg hoch, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf die komplette Landschaft hat. Hier wandert man auf wirklich gut ausgebauten und weichen Wanderwegen immer weiter Richtung Süden. Die meiste Zeit ist man komplett ungestört, keine Wohngebiete, keine Bauernhöfe – einfach nichts. Der Nachteil ist allerdings, dass die Route trotz der vielen Bäume kaum Schatten spendet und man fast auf der kompletten Distanz, bis auf eine kleine Ortschaft, keine Möglichkeiten zur Einkehr hat. Somit sollte man wirklich ausreichen Wasser, Proviant und Sonnencreme einpacken – sonst könnte es irgendwann ungemütlich werden.
Der Weg ist meist gut ausgeschildert und mit den offiziellen GPS Daten, welche man sich von der Website inkl. Wegbeschreibung runterladen kann, findet man sich jederzeit problemlos zu recht. Einzige Enttäuschung sind die letzten paar Kilometer kurz vor Arrifana. Hier endet der Trail direkt an einer Bundesstraße, die man dann – je nach Lage der Unterkunft – noch einige Kilometer entlang laufen muss. Da unser B&B noch weiter im Ort lag als gedacht, gab es noch den ein oder anderen nervigen Anstieg dazu.