Wir waren mit dem neuen Altra Olympus 4 auf den Trails unterwegs.
Der Laufsport hat, wohl auch der immer noch aktuellen Situation geschuldet, in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt – denn viel ist für einen Lauf nicht nötig. Ein paar gute Schuhe, die richtige Kleidung und man kann überall und jederzeit laufen. Gerade aber um den Kopf mal ein paar Stunden von Zoom-Calls, Homeschooling und Pandemie frei zu bekommen boomt auch der Bereich Trailrunning, denn wo kann man besser abschalten aus in der Natur?
Persönlich sind wir seit Jahren zumindest “Fans” der Marke Altra, denn gerade in den USA ist diese bereits sehr bekannt und beliebt, und uns so immer wieder auf Reisen begegnet. Deshalb sind wir happy, dass Altra nun auch in Europa Fuß fasst. Der Olympus 4 ist dabei eines der bekanntesten Modelle und gleichzeitig ein Trailschuh für alle Distanzen und Untergründe/Strecken, wobei er von seinem Gesamtkonzept eher auf Komfort statt auf Speed ausgelegt ist. Er verfügt über ein Mesh-Upper, welches atmungsaktiv ist, eine Vibram MegaGrip Außensohle für den nötigen Grip sowie dank GaiterTraip die Möglichkeit zur Befestigung von Gamaschen. Die Besonderheiten bei Altra sind aber einerseits die sog. Footshape ToeBox sowie die Balanced Cushioning Platform. Hinter der Footshape ToeBox versteckt sich im Endeffekt eine breitere Schuhspitze, wie man es z.B. bereits aus dem CrossFit kennt. Somit werden die Zehen nicht in eine enge Form “gepresst” und haben mehr Platz sich natürlich zu entfalten. Die ist vor allem beim Aufstieg auf steilen Trails oder längeren Runs sehr komfortable. Die Balanced Cushioning Platform ist im Endeffekt eine Dämpfung mit 0mm Sprengung, was für einen Trailschuh bzw. klassischen Laufschuh eher ungewöhlich ist.
Rein optisch ist er in Black/White mit seinen feuerroten Akzenten ein echter Hingucker. Farbenfroh aber nicht zu bunt oder laut. Er wirkt aber von der Konstruktion sehr massiv, auch wenn er dabei eigentlich ca. 330g noch im moderaten Rahmen liegt. Es gibt definitiv leichtere Schuhe, egal ob Trail oder Straße, aber das Gewicht fällt am Fuß nicht weiter negativ auf. Durch die breitere ToeBox ist es auch ein ungewohnter Blick wenn man den Olympus 4 am Fuß trägt, da der Schuh einfach breiter wirkt. Doch das ist nur Geschmackssache.
Gerade wegen der 0mm Sprengung sollte man nicht direkt von einem klassischen Laufschuh auf den Olympus 4.0 umsteigen, da man sich erst daran gewöhnen muss. Gerade für erfahrene Läufer*innen mag dies ungewohnt klingen, aber wenn man gleich Vollgas auf die Langdistanz gibt kann der Schuh zu unangenehmen Muskelkater führen. Also lieber 2-3x rantasten und einlaufen und dann Pace sowie Distanz steigern. Auch muss man die breitere ToeBox mögen, vor allem wenn man vielleicht schlankere Füße hat. Gerade hier können sehr technische Trails dann durchaus unangenehm werden. Grip-Technisch ist die Vibram-Sohle ein Nonplusultra und bietet auf nassen Steinen und sogar bei Schnee einen tollen Grip.
Im Endeffekt ist der Olympus 4.0 ein Trailschuh für lange Trails abseits der befestigten Straßen. Er ist atmungsaktiv, hat einen tollen Grip und ist sehr angenehm am Fuß (auch aufgrund der Dämüfung). Doch aufgund der 0mm Sprengung sowie der breiten ToeBox sollte man ihn wirklich testen / Probelaufen und sich erst dann entscheiden. Er ist definitiv kein Schuh, welcher jedem/jeder empfohlen wird – viel mehr hat er seine Zielgruppe und genau hier wird er definitiv punkten. Wir werden ihn auf jeden Fall weiterlaufen.