Eversports bringt mit dem Yoga Report interessante Facts zur Entwicklung der Yoga-Branche vor, während und nach der Pandemie heraus.
Im Rahmen einer empirischen Untersuchung hat die Plattform und Software für Sportanbieter und Sportbegeisterte im Dezember 2022 die Aktivitäten von mehr als 400.000 aktiven Yogi:nis und 1.400 Yoga-Studios analysiert, um herauszufinden, wie es für die Yoga-Branche nach der Pandemie weitergeht. Ergänzt wurden die Ergebnisse durch umfassende Umfragen mit relevanten Stakeholder:innen und Marktanalysen.
Die Pandemie war eine Herausforderung für uns alle – so auch für die Fitness- und Wellnessindustrie: Viele Yoga-Studiobesitzer:innen mussten umdenken, um ihre Existenz bangen und jede:r Zweite hatte Angst, sein Studio schließen zu müssen. Langsam erholt sich die Lage jedoch und der Yoga Report gibt Aufschluss über aktuelle Bewegungen, die Entwicklung der Branche und die neuesten Yoga-Trends.
The Good News: Im Vergleich ist deutlich zu sehen, dass das prä-pandemische Buchungsniveau fast wieder erreicht ist. So wurden im Januar 2023 bereits etwa gleich viele Buchungen pro Yoga-Studio vorgenommen wie im selben Monat in 2019. Das deckt sich auch mit der Aussage der Mehrheit der Yogi:nis, genauso viel oder sogar mehr Yoga zu praktizieren als während der Pandemie. Und auch das Jahr 2022 ist für 42 Prozent der Studiobesitzer:innen besser verlaufen, als erwartet. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum 86 Prozent der Yoga-Studios optimistisch ins neue Jahr blicken. Aus den Ergebnissen der Befragung lässt sich außerdem schließen, dass immer mehr Studios ausprobiert werden – die Yogi:nis sind also auf der Suche nach Abwechslung und neuen Impulsen! Für Yoga-Studios bedeutet dies, dass sie ihre Angebote erweitern und ihre Community noch stärker an sich binden müssen, um langfristige Kund:innen zu gewinnen.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass über 90 Prozent aller Yogi:nis bei nur einem Studio buchen. Damit ist die Loyalität der Kund:innen fast gleich hoch wie vor der Pandemie. Hier waren es sogar 91,4 Prozent – die Deutschen sind also echte Gewohnheits-Yogis.
Yoga-Hochburgen sind dabei Berlin (350 Studios), Hamburg (240 Studios) und München (235 Studios), wohingegen die Studio-Dichte in der Schweiz mit bis zu 35 Studios pro 100.000 Einwohner:innen am höchsten ist (Zum Vergleich: in Hamburg sind es gerade mal 13 und Berlin schafft es nicht einmal in die Top Ten). Knapp 20 Prozent (19,4%) der befragten Yogi:nis praktizieren täglich, 38,8 Prozent 3-4x die Woche und fast genauso viele (36,7%) 1-2x pro Woche. Wenig überraschend: 90 Prozent aller Yoga-Buchungen werden von Frauen getätigt, nur 10 Prozent von Männern. Dabei wird die Hälfte aller Buchungen von Frauen zwischen 31 und 45 Jahren durchgeführt. Auch spannend: Je älter die Yogi:nis, desto mehr Geld sind sie bereit, für Buchungen auszugeben – vielleicht ein Indiz für das höhere (sich) Selbstbewusstsein und die Priorisierung des eigenen Wohlbefindens mit steigendem Alter. Es ist also ratsam, als Studio gezielt auf Angebote für Frauen zu setzen und damit die weibliche Community stärken – aber auch die explizite Ansprache (z.B. durch die Integration von männlichen Testimonials in die Kommunikation) von Männern kann einen Mehrwert in Form von Diversität und vielfältiger Energie in die Yoga-Studios bringen.
Der beliebteste Stil war auch im Jahr 2022 Vinyasa Yoga: Für die dynamische Praxis mit fließenden Bewegungsfolgen werden seit Jahren die meisten Buchungen getätigt. Den zweiten Platz hält seit zwei Jahren Hatha Yoga (eine Kombination aus Asanas und Atemtechniken, die Flexibilität und Bewusstsein fördern soll), dicht gefolgt vom ruhigeren Yin Yoga, das für viele als wohltuende Auszeit vom Alltag fungiert. Am viertbesten performed Bikram Yoga, wo über 90 Minuten 26 Übungen in der immer gleichen Reihenfolge durchgeführt werden und den fünften Platz hat in 2022 Hot Yoga erobert. Kein Wunder, schließlich ist die Praxis, bei der dynamische Asanas bei bis zu 40 Grad erlebt werden, besonders effektiv, was Ausdauer angeht und man kommt garantiert ins Schwitzen.
DIE TOP FIVE-GRÜNDE, AUS DENEN YOGA PRAKTIZIERT WIRD
1. Körperliche Aspekte (Kraft, Flexibilität, Balance…)
2. Stress reduzieren und innere Ruhe finden
3. Die mentale Gesundheit stärken
4. Es als einen Lebensstil empfinden
5. Sich als Teil einer Yoga Community fühlen zu wollen
Der häufigste Grund, nicht zu praktizieren, ist dabei zu wenig Zeit (been there, felt that).
Die größten Überschneidungen gibt es mit Blick auf die Kursbuchungen mit Pilates, Fitness und Pole Dance: So buchten zum Beispiel rund 33 Prozent aller Personen, die Pilates-Einheiten gebucht haben, auch eine Yoga-Einheit. Allerdings buchen nur 5 Prozent derer, die eine Yogaklasse gebucht haben, auch eine Pilates-Einheit – ein weiterer Hinweis auf die Loyalität der Yogi:nis gegenüber ihrer Praxis. Virtual Yoga-Reality: 70 Prozent der Yogi:nis konsumieren ihre Inhalte am liebsten über Instagram – dicht gefolgt von YouTube und Facebook. Dabei kommt niemand an Branchen-Koryphäe Mady Morrison vorbei: Mit über 2,86 Mio. YouTube- Abonnenten ist sie mit Abstand die beliebteste Influencerin.