Am vergangenen Wochenende waren wir nicht nur sportlich in Prag unterwegs, sondern haben bei strahlendem Sonnenschein auch noch die tschechischen Metropole genoßen.
Was macht man am ersten sommerlichen Wochenende des Jahres? Genau, man läuft einen Halbmarathon. So oder so ähnlich war das Motto des vergangenen Wochenendes in Prag, denn die drei Tage standen unter einem sehr sportlichen Motto. Am Samstag, den 6. April, startet mit ca. 15.000 Läufer und Läuferinnen eine der ganz großen Halbmarathons in Europa an.
Wir reisten bereits am Vortag an. Von der Autobahn über Pilsen waren wir in knapp 3,5 Stunden in Prag und konnten direkt unser Hotel, das Radisson Blu, beziehen. Da wir schneller als gedacht ankamen nutzen wir die Zeit und machten uns auf den Weg zur Expo um dort die Startunterlagen abzuholen. Vor Ort lief alles sehr unkompliziert ab und nach einigen Minuten waren wir schon “ready to race”. Auf der Expo kamen wir dann mit weiteren Läufern ins Gespräch und konnten uns sogar das ein oder andere Give-Away sichern.
Zu unserer Überraschung war direkt neben der Expo eine Art Jahrmarkt: Zuckerwatte, bunter Lichter, Karusselle und Riesenrad. Da die Temperaturen wirklich zum Flanieren einluden gönnten wir uns ein bisschen Ablenkung inmitten des Trubels. Doch da das Carb-Loading für den Lauf noch anstand machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und landeten spontan, auch auch dank Google Maps, bei einer Pizzeria namens “SASY The Original” in der Neustadt, ca. 15Min. zu Fuß vom Hotel entfernt. Und was sollen wir sagen? Wahrscheinlich eine der besten Pizzen aller Zeiten. Das lag nicht am Bärenhunger oder dem Urlaubsfeeling, das Restaurant war wirklich 1a und ist für jeden Prag-Besuch eine klare Empfehlung.
Samstagfrüh ging es dann direkt zur Start- & Endzone, unweit der Expo. Bei wirklich sommerlichen Bedingungen fanden sich immer mehr Läufer und Läuferinnen in ihren Startzonen ein. Zu den Klängen von “Die Moldau” von Smetana ging es los, 21 Kilometer über Brücken und durch historische Gassen mit viel Entertainment die Strecke entlang. Unsere Strategie beim ersten Halbmarathon überhaupt langsamer zu starten und dann je nach Gefühl noch einen Zahn zuzulegen ging perfekt auf. Ab Kilometer 10/11 wurden die erste Läufer*innen kassiert und am Ende stand eine starke Zeit von 2:22 Std. zu Buche.
Gewonnen hat Sawe Sabastian Kimaru aus Kenia mit unfassbaren 58:24 Min. Für ihn ein persönlicher Rekord, gleichzeitig auf der Streckenrekord für den Prager Halbmarathon und die bis dato in 2024 schnellste HM-Zeit. Whoa!
So schön die Kulisse und das Wetter waren gibt es jedoch zwei Punkte, die für das nächste Mal Verbesserungspotenzial aufweisen:
- Live-Tracking in der Run Czech App. Eigentlich ein geniales Features, man kann seine Freunde in der App live tracken und sie den z.B. beim Zieleinlauf empfangen, fotografieren und feiern. Nur leider war das Livetracking irgendwann nicht mehr valide und so waren die Läufer*innen schon nach 21 Kilometer im Ziel, während sie laut App erst bei Kilometer 19 waren. So erging es leider nicht nur uns, sondern allen Teilnehmern und Fans mit denen wir sprachen. Extrem schade, da so einige Emotionen verloren gingen.
- Die Wasserversorgung. Ja, es war das erste wirklich heiße Wochenende in diesem Jahr. Und ja, 15.000 Anmeldungen sind viel. Doch bei uns gab es schon ab Kilometer 10 fast kein Wasser bzw. keine Becher mehr. Gepaart mit dem heißen Wetter sind die Teilnehmer wirklich reihenweise umkippt und die Helfer kamen nicht mehr hinterher. So etwas darf bei so einem großen und professionellen Lauf nicht passieren, egal wie unerwartet heiß es wird.
Doch davon ließen wir uns die Stimmung nicht vermiesen, denn das Wetter, Prag und das Laufergebnis waren einfach zu gut. Das Radisson Blu überzeugt auch durch seine Lage und so nutzen wir die Sonne und gingen gestärkt mit einem Kaffee ein bisschen zum Sightseeing. So ließen wir uns ohne Plan treiben, besuchten die vielen Geschäfte, testen die vielen tollen Cafes und genoßen einfach einen sommerlichen Nachmittag ohne Plan. Dafür ist Prag aber wirklich perfekt geeignet, denn es war nirgendwo brechend voll und es gab viel zu entdecken. Zur Feier des Tages fuhren wir abends dann zu einem Restaurant namens “Pepr a Sul“, welches für sein Essen sehr gelobt wurde. Das schicke Local war nicht nur optisch ein Leckerbissen: Service, Getränke, Essen – alles war wirklich perfekt. Das mag vielleicht übertrieben klingen, ist es aber nicht. Das Restaurant war dem Abend und dem Anliegen mehr als angemessen. Auch wenn es für Prager Verhältnisse sicher etwas teurer ist, war es das definitiv wert.
Sonntag war dann der klassische Touristentag. Nach einem sehr guten Frühstück im Hotel ging es zu Fuß an der Moldau entlang bis zur bekannten Karlsbrücke. Von hier ging es weiter durch die Altstadt bei hohen Temperaturen hoch zum Hradschin-Platz. Auch wenn der Aufstieg nicht wirklich steil ist, floß wirklich der Schweiß. Es ist Sommer.
Zur Abkühlung ging es dann oben in Richtung Prager Burg und die umliegenden Gärten. Das satte Grün spendete wohltunenden Schatten und war gleichzeitig eine echte Augenweide, da alles wirklich in einem Top-Zustand war. So konnte man sich treiben lassen und ging dann über die Manes-Brücke wieder Richtung Hotel zurück. Auf dem Weg entdeckten wir wie am Vortrag wieder unglaublich viele kleine Läden und Cafes und ließen uns erneut einfach treiben.
So voll gepackt das lange Wochenende war, so rannte die Zeit. Auf der. Heimfahrt ließen wir die letzten Tage Revue passieren und waren uns sofort einig: Prag ist eine tolle Stadt. Tradition trifft auf Moderne, gleichzeitig merkt man aber auch den Wandel. Viele kleine Cafes und Boutiquen laden zum Flanieren und Verweilen auf. Das Essen war überall wirklich genial, die Leute immer hilfsbereit und die Stadt sorgte an jeder Ecke für ein “Whoa”. Für uns ist klar, dass wir nicht das letzte Mal in Prag waren – vielleicht kommen wir im Herbst schon wieder zurück. Wir sind ab sofort Fans!
Infos über die Stadt, die Sehenswürdigkeiten und noch viel mehr könnte ihr direkt auf der Seite von VisitCzechia nachlesen. Es lohnt sich!