Freund und Leid liegen bei Red Bull Der Lange Weg nah zusammen.
Es war ein traumhafter Aufstieg auf das 3402 Meter hohe Rheinwaldhorn bei idealen Wetterbedingungen, aber nach der Abfahrt stand für das Team von Red Bull Der Lange Weg ein Rückschlag: Tamara Lunger (ITA) musste aufgeben und aus der längsten Skitour der Welt aussteigen. Die italienische Skibergsteigerin hatte schon seit fast zwei Wochen mit einer Verletzung an ihrem Schienbein gekämpft, sich trotz der Schmerzen aber immer wieder durchgebissen, um den Traum des Teams zu verwirklichen: die Alpen von Ost nach West, von Niederösterreich bis Nizza auf Ski und zu Fuß zu überqueren. Bei der Abfahrt auf einem steilen, gefrorenen Hang mit Lawinenkegel bekam Lunger weitere Schläge auf das Schienbein und hatte schließlich nicht mehr das Gefühl, ihre Ski sicher unter Kontrolle zu haben – für Lunger der Anlass, die Expedition abzubrechen. „Ich glaube, es war die richtige Entscheidung, auch wenn sie mir sehr schwer gefallen ist“, sagte die Italienerin. „Es tut mir leid, mich von dem Team verabschieden zu müssen. Für mich war es ein großartiges Erlebnis, wie wir zusammengewachsen sind.“
Bernhard Hug (SUI), David Wallmann (AUT), Philipp Reiter (GER) sowie Janelle und Mark Smiley (USA) setzen den Weg nun alleine fort. Auch sie bedauern den Ausstieg von Tamara Lunger sehr. Nach der gestrigen extrem langen Etappe von Hinterrhein nach Airolo mit 3750 Höhenmetern im Aufstieg, 70 Kilometer Distanz und insgesamt 16 Stunden auf den Beinen will das Quintett heute die Rifugio Aurona erreichen. In den nächsten Tagen geht es dann weiter zum Simplonpass, nach Saas Fee und auf die Dufourspitze.
Auf der Website zu dem Projekt kann man in Routenprofil und Live-Tracker die Fortschritte des Teams tagesaktuell verfolgen. Man sieht, wo sich die Athleten momentan befinden und kann den direkten Vergleich zu dem Vorankommen der Gruppe von 1971 ziehen: www.redbullderlangeweg.com.
Foto: Philipp Reiter/Red Bull Content Pool