Vor knapp einer Woche waren wir beim X-Warrior Obstacle Race 2019 in Molveno unterwegs und habe eine Menge positiver Eindrücke wieder mit nach Deutschland genommen.
Hindernisläufe boomen derzeit, das steht wohl außer Frage. Deshalb ist es nicht ganz einfach sich als neuer und unabhängiger Veranstalter von der Masse (getrieben natürlich durch die großen Unternehmen) abzusetzen und sich zu positionieren. Doch dem X-Warrior Obstacle Race ist dies gelungen. Zum dritten Mal in Folge fand das Event im wunderschönen Molveno direkt am Lago di Molveno statt – eingebettet zwischen malerischen Bergen und direkt am glasklaren Badesee.
Nachdem wir die Jahre zuvor von den Bildern des Laufs unglaublich beeindruck waren ging es nun direkt los. In diesem Jahr sorgte vor allem OCR-Pro Charles Frankze mit seiner Erfahrung und seinen Ideen für eine tolle Strecke, egal ob auf der vollen Distanz oder Kurzstrecke. Nachdem wir den Plan beide Distanzen an einem Tag zu laufen, u.a. wegen der Wetterverhältnisse (6 Grad und Dauerregen) kurzfristig über den Haufen geworfen haben, entschieden wir uns nachmittags für einen Start auf der Kurzdistanz.
Mit dem Startschuss direkt am See ging es zunächst über die berüchtigte Slippery Wall, welche schon so manches Bändchen gekostet hat und über die bekannten Ninja Jumps direkt zum ersten Wasserhindernis. Unterstützt durch Seile und Baumstämme musste man einen Flusslauf gegen die Fließrichtung erklimmen und durfte am Ende einen kleinen aber extrem kalten Wasserfall hinaufklettern. Das Ergebnis? Nasse Schuhe und Klamotten, das ein oder andere Bibbern – aber überall glückliche Gesichter. Direkt nach dem Wasserfall ging es den Berg hinauf, wo ein ambitionierter Trailrun über Stock und Stein folgte. So lief man quasi einmal um den See den Berg hoch und auf der anderen Seite wieder runter.
Während die Starter über die volle Distanz hier dann eine Extra-Kurve einlegten, inkl. Sprung ins kristallklare Gebirgswasser, durften wir zurück auf dem Kiesweg wieder Richtung See laufen. Dort angekommen folgten einige Hindernisse direkt aufeinander – ohne Verschnaufpause. Seil hochklettern, über Schwebebalken balancieren, Turm inkl. Kletternetz erklimmen, durch den JEEP im Sand krabbel, ab an die Boulderwand, zack über die Mauer, unter dem Turm an Ringen entlang über den Heuballen und … DONE! Im Ziel wurde man sofort mit einer Medaille und einer Wärmedecke empfangen, was gerade bei dem Wetter definitiv angenehm war.
Der X-Warrior Obstacle Race 2019 hat uns – auch mit einiger Zeit dazwischen – nicht enttäuscht. Die gesamte Atmosphäre ist familiärer und entspannter als bei anderen OCRs. Die Strecke ist allein von der Landschaft her mit das schönste, was wir jemals gesehen haben. Auch die vielen natürliche Hindernisse, egal ob Trail oder Wasserfall, sind einzigartig und trotz der Kälte einfach ein dickes Lächeln wert. Kombiniert mit den eher technischen Hindernissen im Start- und Zielbereich eine gelungen Kombination für alle OCR-Leistungsklassen.
Somit steht fest: 2020 kommen wir wieder. Wahrscheinlich findet der Lauf dann Ende Juni statt, sodass die Chancen auf Sonne und ein paar Grad mehr definitiv steigen. Aber selbst bei richtigem “Mistwetter” war der Lauf jede Mühe wert.
Danke an X-Warrior für die Einladung und danke an Salomon und Suunto für das nötige Equipment.
Copyright Fotos: Sportograf // Risk4Sport // Alessandro Annunziata for X-Warrior