Wir haben uns mit Jens, Gründer von TerpPens, über seine neu entwickelte Aromatherapie sowie den aktuellen CBD-Hype in Deutschland unterhalten.
CBD ist mittlerweile in aller Munde, selbst im Drogeriemarkt oder Supermarkt findet man mittlerweile diverse Produkte. Doch trotz der großen Wirksamheit ist es in Deutschland immer noch verrufen und wird – zur Unrecht – mit berauschenden Stoffen in Verbindung gebracht. Da wir persönlich seit geraumer Zeit auf CBD zur Regeneration setzen – sei es nach einem Workout oder einem anstrengenden Tag im Office – haben wir uns auch die Chance nicht entgehen lassen und die TerpPens direkt getestet. Doch dazu später mehr…
Servus Jens, vielen Dank für deine Zeit. Vielleicht willst du dich unseren Leser*innen kurz selbst vorstellen?
Hallo, danke für die Gelegenheit zu diesem Interview erstmal vorneweg. Mein Name ist Jens Löser, ich bin 42 Jahre alt und komme gebürtig aus München, wo ja auch die von mir gegründete “House of Terps GmbH” ihren Sitz hat. Zwischenzeitlich hatte es mich für 4 Jahre nach Wien verschlagen, was letztlich nicht unerheblich mit in die Gründung der “House of Terps GmbH” reingespielt hat, aber dazu gerne später mehr.
CBD ist seit geraumer Zeit als Schlagwort ja in aller Munde und man findest es von Social Media über die Tagespresse bis zum Drogeriemarkt mittlerweile überall. Wann hattest du das erste Mal Berührung mit CBD und wie kam es, dass du dich mit Terp Pens letztlich geschäftlich damit auseinander gesetzt hast?
Als ich Ende 2016 im Vorlauf zu meinem Umzug nach Wien des öfteren dort vor Ort war, unter anderem für Wohnungsbesichtigungen etc., gab es dort bereits die ersten CBD Shops, in welchen man sowohl CBD Blüten als auch Öle kaufen konnte. Natürlich weckte das auch meine Neugier, was es denn damit genau auf sich hat und so kaufte ich im Zuge einer dieser Aufenthalte auch mein erstes Fläschchen CBD Öl. Ich muss, um genau zu sein, eigentlich sogar etwas weiter ausholen und zwar zu dem Punkt, warum genau ich eigentlich ausgerechnet nach Wien gegangen bin damals. Ich gründete 2017, zusammen mit 2 Freunden, Europas erste Hanfsalatbar namens “grasgrün”. Ein Projekt, dass durch die Verwendung von unverarbeiteten Nutzhanafblättern in Deutschland schlicht und einfach illegal gewesen wäre bzw. auch heute immer noch ist, weshalb die Standortwahl auf Wien fiel, da die österreichischen Gesetze diesbezüglich etwas realitätsnäher sind. Der Grundgedanke hinter “grasgrün” war es, durch die Nutzung von Hanf in seinen essbaren Formen wie Hanfnüssen, Hanföl und eben auch den typisch geformten Blättern als Superfood, der über Jahrzehnte etablierten Stigmatisierung der Hanfpflanze etwas entgegenzusetzen, um eine breitere Akzeptanz für die Thematik im Generellen zu erzeugen. Nachdem CBD in Wien damals schon ein relativ großes Thema war, lag es nahe auch damit Rezepte zu entwickeln. So entstanden, noch lange bevor andere Firmen CBD überhaupt auf dem Schirm hatten die “grasgrün CBD Cookies” als Dessert zur sonst sehr salat- und bowllastigen Speisekarte, die auch sehr gut von unserer ernährungsbewussten Klientel angenommen wurden. Nachdem sich Ende 2019 die Gelegenheit zum Verkauf der beiden Restaurants bot und gleichzeitig auch die HoT GmbH bereits seit Mitte des selben Jahres in den Startlöchern stand, verlagerte ich schließlich meinen Schwerpunkt weg vom Hanf als Superfood hin zum CBD in Kombination mit Terpenen als nützliches Alltagshelferlein für viele mögliche Anwendungsbereiche.
Gerade bei uns in Bayern wird CBD oft noch klischeehaft mit THC gleichgesetzt … Wie entgegnest du dieser Pauschalisierung?
Ich denke, dass auch in Bayern inzwischen wohl bei weiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist, dass CBD, neben der Tatsache, dass es bei beiden Stoffen um Cannabinoide handelt, nicht viel mit THC gemein hat. Pharmakologisch gesehen ist CBD der Antagonist also der Gegenspieler zum psychotropen THC und kann sogar die negativen Effekte, die bei einem THC Rausch entstehen können, mildern. Insofern man seine CBD Produkte wie Öle oder Inhalatoren auf Hanf-Extraktbasis oder im Fall von Kosmetika auf Isolatbasis, von seriösen Händlern bezieht, die die Einhaltung der entsprechend gültigen Grenzwerte für THC (<0.2%) per unabhängig zertifizierten Analysezertifikat nachweisen können, muss man sich keine Sorgen machen, sich in irgendeiner Form in eine Illegalität zu begeben. Zu beachten ist aber, dass CBD Blüten als unverarbeiteter Bestandteil der Hanfpflanze auch bei Einhaltung dieser Grenzwerte in Deutschland nicht an Endkunden verkauft werden dürfen. Hier ist also durchaus Vorsicht geboten, da man sich auch als Kunde strafbar machen kann. Gerade in Bayern werden diese Gesetze bekanntermaßen ja doch immer etwas strikter ausgelegt.
Eure Produkte setzen neben CBD auf sogenannte Terpene. Kannst du unseren Leser*innen vielleicht kurz erklären, was man sich genau darunter vorstellen kann?
Jeder von uns nutzt Terpene unbewusst schon ein Leben lang. So verblüffend diese Aussage sich erstmal anhören mag, so wahr ist sie auch. Für den Geruch bzw. das Aroma von Pflanzen sind hauptsächlich sogenannte Terpene und Terpenoide verantwortlich. Terpene sind besser bekannt als der Hauptbestandteil von ätherischen Ölen. Fast alle Pflanzen produzieren Terpene – manche eher wenige, andere, wie zum Beispiel Zitruspflanzen, Nadelbäume oder Cannabis, produzieren verhältnismäßig viele Terpene. Terpene sind also aromareiche Pflanzenextrakte, die hauptsächlich durch Dampfdestillation aus Pflanzenmaterial gewonnen werden. Da Terpene nanopartikelwinzige, aromatische Moleküle sind, können sie die Blut-Hirn-Schranke unmittelbar überwinden und so in das zentrale Nervensystem gelangen, um dort zu wirken – im Gegensatz zu den meisten Molekülen regulärer pharmazeutischer Wirkstoffe, die dafür zu groß sind. Man kennt diese Wirkung zum Beispiel von Lavendel, der seit Jahrhunderten genutzt wird um die Schlafqualität zu verbessern. Ebenso wie aus vielen anderen Pflanzen lassen sich auch aus den Blättern und Blüten der Cannabispflanze Terpene extrahieren. Die vielen unterschiedlichen Sorten von Hanfpflanzen haben dabei auch jeweils individuelle Terpenprofile welche auch unterschiedliche Wirkbereiche der diversen Sorten definieren.
Im Vergleich zu den bekannten CBD Ölen, was machen Terp Pens anders bzw. wo ist neben dem höheren CBD Anteil von >50% ihr Vorteil?
Derzeit geht die wissenschaftliche Forschung davon aus, dass Hanf-Terpenprofile ebenso wie alle anderen aus Pflanzen extrahierten Terpene, medizinische Eigenschaften aufweisen, die, genauer betrachtet, wie Cannabinoide im körpereigenen Endocannabinoid-System wirken können. Wir haben mit unseren Inhalatoren und den, darin verwendeten Terpenprofilen – welche den Profilen verschiedener Cannabissorten nachempfunden sind – versucht, exakt diese Eigenschaften “einzufangen” und zu reproduzieren. Unser Ansatz ist es, dass wir es grundsätzlich jedem ermöglichen möchten, die Vorteile der Hanfpflanze für sich zu nutzen, ohne psychoaktives THC aufzunehmen. Aus dieser Grundidee heraus entstanden, in einem ersten Entwicklungsschritt, die “TerpPens PUR”. Befüllt mit 100% natürlichen Terpenen aus Pflanzenmaterial und fein abgestimmten Terpenprofilen, die den Profilen echter Cannabissorten in nichts nachstehen. Um das Gesamtbild weiter abzurunden und den Entourage-Effekt voll nutzen zu können, haben wir uns im nächsten Schritt entschlossen, unsere Aromatherapie-Inhalatoren ebenfalls mit CBD anzubieten. Daraus entstanden unsere “TerpPens 50” gefüllt mit einem hochreinem Hanfvollspektrumextrakt mit über 50% CBD bei unter 0.1% THC. Perfekt abgerundet werden unsere Aromadepots mit, je nach Sorte, 7-8% pflanzlichen Terpenen um den unterschiedlichsten Bedürfnissen, die das Leben an Menschen stellen kann, gerecht zu werden. Verdünner oder Träger wie man sie aus E-Zigaretten kennt finden sich in “TerpPens” Aromadepots nicht. Wir setzen hier aus Überzeugung auf 100% Natur. Der entscheidendste Vorteil davon “TerpPens” zu inhalieren ist, verglichen mit der oralen oder sublingualen Aufnahme von CBD Öl, aber definitiv die wesentlich schnellere und direktere Anflutung im Körper. Es ist um einiges effizienter CBD per Inhalation aufzunehmen als über den Verdauungstrakt, wo ein Großteil des CBD durch die Magensäure quasi vernichtet wird. Auch die Usability ist ein entscheidender Vorteil. Unterwegs einen TerpPens Inhalator zu benutzen ist wesentlich einfacher als Tropfen abzählen zu müssen, oder CBD Blüten zu rauchen oder zu verdampfen, was durchaus auch mal ungewolltes Aufsehen beziehungsweise “Aufriechen” erregen kann.
Ich gehe mal davon aus, dass du selbst auf TerpPens zurückgreifst. Welche ist deine Lieblingssorte und wann setzt du diese meist ein?
Ja, selbstverständlich nutze ich “TerpPens” Inhalatoren auch selber. Tagsüber, wenn es darum geht arbeitstechnisch konzentriert zu bleiben, zumeist “TerpPens 50 FOCUS” und – diese Möglichkeit habe ich als “Erfinder” der “TerpPens” ja recht exklusiv – bereits unsere nächste, erst im April erscheinende, Sorte INSPIRE, die mir sehr gut hilft noch kreativer zu arbeiten. Wenn es dann darum geht, abends etwas abzuschalten setze ich persönlich gerne auf die Sorte MELLOW oder unseren Klassiker RELAX.
Wo siehst du die Zukunft von CBD Produkten allgemein – wird es in Deutschland jemals gänzlich akzeptiert oder weiter eine Art Nischendasein fristen?
Ich denke, dass sich tatsächlich in den letzten Jahren schon spürbar ein Wandel vollzieht was das angeht. Die WHO und auch der europäische Gerichtshof haben den rechtlichen Rahmen für den Umgang mit CBD und auch Cannabionoiden im Allgemeinen, erst kürzlich neu definiert, was der gesamten Branche ein Stück mehr Rechtssicherheit gegeben hat. Sicherlich ist CBD im Moment noch in einer Nische zu verorten, allerdings, wie man bereits spüren kann, in einer Nische mit unglaublichem Potential, die nahezu täglich größer zu werden scheint. Immer mehr Menschen lernen die Vorzüge von CBD Produkten kennen, zu schätzen und für sich zu nutzen, können so teilweise Medikamente auf natürlichem Wege ersetzen und von den Vorteilen der Hanfpflanze profitieren. Was dringend notwendig sein wird, ist allerdings, dass auch weiterhin für die Zukunft verbindliche Rahmenbedingungen von staatlicher Seite etabliert werden, um schwarze Schafe, die auf dem Markt natürlich auch existieren, auszusieben.
Wo wird TerpPens sich in diesem Zukunftsszenario wiederfinden? Was können wir auch in naher Zukunft noch von euch erwarten?
Wir versuchen vor allem, unseren bereits vergleichsweise hohen Qualitätsstandard noch weiter auszubauen und zu optimieren. Ich denke, gerade der eigene Qualitätsanspruch ist es, der langfristig gute von schlechten CBD Produkten unterscheidet und der letztlich für die generelle Akzeptanz und das Fortbestehen am Markt dieser Produkte sehr entscheidend sein wird. Wir haben, was TerpPens angeht, als nächste Entwicklungsstufe gerade TerpPens 90 aus der Taufe gehoben. Wie das Wording erahnen lässt handelt es sich dabei um Inhalatoren gefüllt mit einem Extrakt mit über 90% CBD-Gehalt. Und das sogar bei 0.0% THC. Ein perfektes Produkt für Profisportler:innen, Berufskraftfahrer:innen, Pilot:innen und generell Menschen, die Respekt oder Bedenken bezüglich THC im Allgemeinen haben. Generell sind wir mit der House of Terps GmbH gerade dabei, noch weitere Produktlinien auch abseits unserer Inhalationsprodukte auf den Markt zu bringen. Hierzu gehören unter anderem mit “TerpCare” eine Kosmetiklinie die ebenfalls voll auf das Zusammenspiel von CBD mit Terpenen setzt. Hier haben wir bereits 2 Balsame und 2 Badebomben mit CBD und Terpenen fertig entwickelt, welche wir bald launchen werden.
Danke für deine Zeit. Hast du vielleicht noch ein paar letzte Worte an unsere Leserschaft?
Cannabis can change the World. Das mag auf den ersten Blick vielleicht etwas hochtrabend klingen, ist aber tatsächlich sehr realitätsnah. Ob als schnell nachwachsendes Nahrungsmittel mit unglaublich überzeugenden Nährwerten, als widerstandsfähige Textilfaser, die der Baumwolle in Punkto Nachhaltigkeit um Lichtjahre überlegen ist, als Dämm-Material im Autobau oder in der Bauindustrie, sogar Akkus auf Hanfbasis gibt es bereits – von den bodenreinigenden Eigenschaften der Hanfpflanze im Ackerbau möchte ich gar nicht anfangen. Hanf ist so vielfältig und nachhaltig einsetzbar, dass mit einem Umdenken “pro Hanf” Themen wie der Klimaerwärmung oder Hungerkatastrophen in dritte Welt Ländern um einiges besser begegnet werden könnte als mit den bisher gängigen Ansätzen. Alles was dafür nötig ist kann Hanf bieten, einzig das bereits Eingangs erwähnte Stigma in den Köpfen der Gesellschaft ist es, was einer breiten Nutzung dieser unglaublichen Pflanze leider noch immer etwas im Wege steht.
Auch wir haben uns es natürlich nicht nehmen lassen die TerpPens zu testen. Da wir, wie bereits erwähnt, normalerweise eher auf CBD zur Regeneration setzen, waren wir gerade von “Energy 50%” umso überraschter. Wenn man morgens mal nicht in die Gänge kommt aber ein Meeting nach dem anderen ansteht helfen ein paar Züge um den Körper und den Geist zu aktivieren. Dabei schmeckt es sehr frisch und angenehm und kann auch im harten Berufsalltag auch mal zwischen den Zoom-Meetings genommen werden. Abends war unser Favorit “Mellow 50%”. Die Kombination aus Süße, Minze und etwas “Erdigkeit” macht es abends perfekt um einfach abzuschalten, den Kopf klar zu kriegen und sich dann entspannt ins Bett zu legen – denn je entspannter man vom Geist und Körper ins Bett geht, desto besser wird der Schlaf.