Lange haben wir uns mit dem Thema “Fitnessstudio” auseinandergesetzt – und mit dem Pro Health Club München nun unseren klaren Favoriten gefunden.
Zugegeben, wir sind keine typischen Fitnessstudio-Besucher. Solange das Wetter mitspielt gewinnt immer die Aktivität im Freien, egal ob Wandern, Wintersport, Laufen oder sonstige Sportarten. Aber gerade jetzt in der dunklen und unangenehmen Jahreszeit hat ein Fitness durchaus seine Vorteile: Man kann sich rein auf das Training fokussieren, sich für die kommende Saison weiterentwickeln und gleichzeitig gezielt an den Schwachstellen arbeiten. Doch so soll man dazu nur hin? Vom Ramsch-Flatrate-Modell bis zur Luxusbude ist meist jedes Preisniveau vertreten – ähnlich wie beim Autokauf. Aber was lohnt sich wirklich für einen und was darf das kosten?
Selbst wir waren die letzten Jahre zahlendes Mitglied bei einem der 24h-Flaterate Anbietern. Für wenig Geld kann man wirklich 24/7 trainieren und muss sich keine Gedanken machen. Anfangs war das Modell wirklich cool, die Studios sauber, das Equipment top. Doch irgendwann merkte man, dass das Modell doch seine Nachteile hat. Das Equipment und die Geräte gingen immer öfters kaputt oder waren längere Zeit einfach komplett weg. Außerdem sorgten Marketing und eine aggressive Preispolitik für immer mehr und noch mehr Leute, sodass ein normales Training gefühlt nur noch zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens möglich. Klar, aufgrund des niedrigens Preises kann man nun behaupten dies sei ok, aber eigentlich wollen wir trainieren wenn es unser Tageszeitlpan grad zu lässt und nicht wenn das Fitness sich halbwegs erst leert, sodass man sich nicht auf dem Flur umziehen muss.
Durch die ein oder anderen Besuche in diversen Gyms 2017 und 2018 sind wir schon mal auf den Pro Health Club München aufmerksam geworden. Vielen Leute ist es komplett unbekannt, da es keiner großen Kette angehört – weder im High-End/Premium noch im Billig-Segment. Es ist eines der wenigen wirklich Inhabergeführten Studios und liegt etwas versteckt im Norden Schwabings. Zwischen den Bürogebäuden von Amazon und einem kleinen Shoppingcenter wartet das Studio auf zwei Etage samt Terrasse auf.
Dadurch, dass es noch nicht so bekannt ist, ist es auch nie wirklich überlaufen. Natürlich gibt es Stoßzeiten (vor und nach der Arbeit), aber selbst dann sind die Menschenmassen überschaubar, es gibt genug freie Schließfächer und man kann auch einfach trainieren ohne lange warten zu müssen oder gar auf etwas zu verzichten (weil das Gerät z.B. ständig blockiert ist). Doch das sind natürlich nur Hygiene-Faktoren. Der wahre “Whoa-Faktor” ist für uns die Trainingsfläche im oberen Bereich. Während unten neben der Cardio-Fläche und einem Gerätezirkel weitere Fitness-Geräte aufwarten, haben wir unser Herz doch an das Obergeschoss verloren.
Denn auf zwei Räumen verteilt sich alles, was man sich als Sportler wünscht. Ein Freihantelbereich mit allem, was man braucht – von der Langhantel bis hin zur endlich mal schweren Kettlebell (leider kaufen viele Fitnessketten immer nur bis 20Kg ein, warum auch immer?). Dazu gibt es eine Functional Area, die ohne übertreiben zu wollen, mit zum Besten gehört, was man in München haben kann. Battle Ropes, XXL-Cage, TRX, Ringe, Boxsack, Gewichtsschlitten, Black Rolls und Jump Boxes – es ist alles da. Selbst ein Seil wurde von Decke gespannt, sodass man hier seine Klettertechnik üben kann. Was fehlt? Keine Ahnung, bisher ist uns wirklich nix aufgefallen.
Natürlich kann man nun das Haar in der Suppe finden. Es gibt natürlich keine 10 Squat Racks, der Cage ist irgendwann voll und wenn ein Functional Fitness Kurs im oberen Bereich trainiert, dann hat man selber wenig Platz. Aber mit einem Blick auf den Kursplan und etwas Humor kriegt man alles hin – oder man macht einfach beim Kurs mit.